Monthly Archives: Ноябрь 2011

Другая сторона «Черного лебедя»

Опубликовано: 9 ноября 2011 в 13:23

Автор:

Категории: Статьи

Чистота и красота

 

Reinste Anmut und Schönheit

Ведущая Российская балерина по другую сторону «Черного лебедя»

Das Russische Nationalballett aus Moskau war mit zwei Klassikern im Lörracher Burghof zu Gast.

Was die verzauberten Schwäne in «Schwanensee», sind die guten Feen in «Dornröschen»: die Verkörperung reinster Anmut und Schönheit. Wenn die Fliederfee und die anderen Feen in ihren verschiedenfarbigen Tutus der Prinzessin Aurora ihre Aufwartung machen, ist dies ein Bild von eleganter Grazie und vollendeter Haltung auf Spitze. Das kann, wie die Ballettfreunde bei der Aufführung des Ballettklassikers «Dornröschen» im vollbesetzten Lörracher Burghof sehen konnten, an Zauberkraft mit dem Kordon der Schwäne aus Schwanensee mithalten.

Das Russische Nationalballett aus Moskau, das am Sonntagnachmittag mit «Dornröschen» und am Abend mit «Schwanensee» im Burghof zu Gast war, bot opulente Kostümpracht und getanzte Märchenverzauberung – wie das von einer gut geschulten Compagnie aus dem Ballettland Russland wohl auch zu erwarten ist. Tschaikowskys «Dornröschen», eines der Glanzstücke der russischen Ballettkultur aus der zaristischen Ära, kam in einer besonderen Inszenierung für die ganze Familie auf die Bühne: mit einer Märchenerzählerin, die am Bühnenrand auf einem Sitzkissen das Geschehen beobachtet und die einzelnen Szenen anschaulich und gestenreich beschreibt. Marina Beniashvili als Erzählerin wirkt in ihrem orientalischen Kostüm ein bisschen wie die bezaubernde Jeannie, die aus dem Theaternebel wie ein Flaschengeist auftaucht.

Auf der Bühne entfaltet sich in dieser Choreografie, die sich weitgehend am Original von Marius Petipa orientiert, eine aufwändige höfische Pracht in Kostümen und Schlosskulissen. Beim Entree prunken die Majestäten in goldschimmernden Gewändern, alles glänzt und funkelt. Als Fliederfee tanzt Ludmila Titova mit geschmeidigen Bewegungen in einer anspruchsvollen Folge von Pirouetten. Die guten Feen, die sich auch in Solovariationen vorstellen, eine virtuoser als die andere, führen eine technisch tadellos beherrschte Kunst auf Spitze vor. Theaternebel hüllt die Bühne ein, wenn die böse Fee Carabosse ihren Auftritt hat. Mit drohenden Gebärden gibt Vitaly Zabelin diese dämonische Figur, begleitet von zwei Gehilfen mit Tiermasken.

Die nächste Szene spielt 16 Jahre später, beim Geburtstagsfest der Prinzessin Aurora, die von vier Prinzen umworben wird. Svetlana Lisnyak führt sich in der Titelpartie des Dornröschens im Rosenadagio schön ein, steht elegant und ruhig auf Spitze. Die Festszenen mit dem Blumenwalzer zeigen die geschulte Koordination in diesem Corps de Ballet. Theatralischer Höhepunkt ist das Erscheinen der Carabosse im schwarzen Umhang, unter dem sie einen Strauß verborgen hält. Der Stich mit der Nadel lässt Aurora taumeln und zu Boden sinken – auch dieses zu Boden sinken gelingt Svetlana Lisnyak voller Anmut. Wie Musketiere ziehen die vier Prinzen die Degen, und wie von Zauberhand herbeigerufen erscheint die Fliederfee, um den Fluch des ewigen Schlafs abzumildern in einen hundertjährigen Schlaf.

Im nächsten Akt kann Vadim Lolenko als Prinz Desiré mit der nötigen Sprungkraft, Noblesse der Erscheinung und auch Standsicherheit bei den Pas de deux aufwarten. Als sehnsuchtsvolles Traumbild, als märchenhafte Vision, erscheint ihm Aurora, und Svetlana Lisnyak tanzt dies wirklich wie ein Traumgeschöpf aus der Ballettfantasie und Inbegriff romantischer Projektion.

Wenn nach dem Kuss nicht nur die schlafende Prinzessin hinter der Dornenhecke, sondern der ganze Hofstaat erwacht, strahlt die Musik auf. Und es heißt Bühne frei für ein virtuoses Divertissement, bei dem Märchenfiguren wie der Gestiefelte Kater oder Rotkäppchen und der Wolf in Charaktertänzen unterhalten. Die Krönung des Divertissements ist der Hochzeits-Pas de deux des Prinzenpaares. Der große Beifall zeigte, dass dieses Ballettmärchen von der schlafenden Schönheit ungebrochene Faszinationskraft hat.

 

Опубликовано в печатном издании Badischen Zeitung.

Оригинал статьи