Monthly Archives: Декабрь 2013

Техническое совершенство

Опубликовано: 18 декабря 2013 в 13:19

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Техническое совершенство

 

Mit höchster technischer Perfektion

Первое место по культурным событиям в Рождественские праздники

Das Gastspiel des russischen Nationalballetts im Bad Wildbader Kulturzentrum Trinkhalle war nicht nur ein Höhepunkt im diesjährigen Weihnachtsprogramm, sondern eine absolute Premiere in diesem Gebäude. Auch wenn man dieses Gastspiel mit Großveranstaltungen in den 1970er- und 1980er-Jahren des vorigen Jahrhunderts vergleicht: Eine Ballettaufführung dieser Qualität gab es bisher noch nie. Kein Wunder, dass die Vorstellung ausverkauft war.

Das von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky 1875/76 komponierte Ballett Schwanensee gehört zum Standardrepertoire größerer Ballettkompanien, wobei es im Laufe der Jahrzehnte immer wieder Veränderungen gab. Und das, obwohl der Inhalt – ein Märchen, in dem eine als Schwan verzauberte Prinzessin durch die wahre Liebe eines Prinzen erlöst wird – sehr alt ist und in vielen Sagen und Geschichten der Völker vorkommt.

Interessant ist, dass bis 1895 das 1877 in Moskau uraufgeführte Ballett wenig Anklang beim Publikum fand, da ständige Änderungen in der Musik vorgenommen wurden, um dem Publikumsgeschmack und den Wünschen der Primaballerina zu entsprechen.

Die jetzige Fassung basiert auf der Inszenierung und Choreografie durch Marius Pepita und Lew Iwanov 1895 im Mariinski-Theater in St. Petersburg, welche die Grundlage für alle späteren Aufführungen bildete – auch der in der Trinkhalle.

Das russische Nationalballett gastiert seit Anfang Dezember bis Ende Februar 2014 auf den Bühnen zahlreicher Länder mit verschiedenen bekannten Ballettwerken und begeistert überall sein Publikum. Nicht anders in der Trinkhalle. Wobei die Bühne durch ihre Maße gewisse Einschränkungen für Ballettkünstler setzt, was jedoch den Genuss der Darbietung kaum einschränkte.

Der Hofnarr (Aleksandr Pokotilov) führte die Zuschauer tänzerisch sozusagen durch das Märchen, in dem das Schwanenmädchen Prinzessin Odette beziehungsweise deren Gegenspielerin Odile, beide getanzt von Irina Khandazhevskaja, durch Prinz Siegfried (Sergej Skvortsov) vom bösen Zauberer (Vadim Lolenko) befreit und erlöst wird. Anmutig und fast schwerelos bewegten sich die weiblichen Mitglieder des Corps de Ballett in den unterschiedlichen Szenen, wobei das Allegro Moderato der Schwanentänze im zweiten Akt zu den Höhepunkten dieser Inszenierung gehörte.

Der Pas de Deux, die Begegnung von Siegfried und Odette, entzückte durch die anscheinende Leichtig- und Schwerelosigkeit der Tänzer. Schließlich, im dritten Akt, begeisterte Irina Khandazhevskaja als Odile mit zahlreichen Fouettés en tournant (rasche peitschenhiebartige Drehungen) das Publikum. Großartig im gleichen Akt der große Ball am Hofe des Prinzen mit der Vorstellung der Bräute aus verschiedenen Ländern, untermalt mit Musik, in die Tschaikowsky landestypische Klänge einfließen ließ.

Dramatisch getanzt wurde im vierten Akt, als Prinz Siegfried erkennt, dass der böse Zauberer ihn betrogen hat. Im Kampf mit dem Bösen siegt der Prinz und erlöst Odette.

Der Bad Wildbader Auftritt des russischen Nationalballetts bot eine zauberhafte Kostprobe des Balletts Schwanensee mit einer einfallsreichen Inszenierung (Hofnarr!) mit höchster technischer Perfektion, virtuosen Tanzeinlagen mit hoher Körperbeherrschung sowie Grazie, Kraft, Anmut und Eleganz – kurz: ein Höhepunkt des klassischen Balletts, das immer wieder Szenenapplaus und frenetischen Schlussbeifall erhielt.

 

Автор: Bad Wildbad

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Чистота и красота

Опубликовано: 10 декабря 2013 в 13:21

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Чистота и красота

 

Reinste Anmut und Schönheit

На сцене «Лебединое озеро» и «Спящая красавица»

Das Russische Nationalballett aus Moskau war mit zwei Klassikern im Lörracher Burghof zu Gast.

Was die verzauberten Schwäne in «Schwanensee», sind die guten Feen in «Dornröschen»: die Verkörperung reinster Anmut und Schönheit. Wenn die Fliederfee und die anderen Feen in ihren verschiedenfarbigen Tutus der Prinzessin Aurora ihre Aufwartung machen, ist dies ein Bild von eleganter Grazie und vollendeter Haltung auf Spitze. Das kann, wie die Ballettfreunde bei der Aufführung des Ballettklassikers «Dornröschen» im vollbesetzten Lörracher Burghof sehen konnten, an Zauberkraft mit dem Kordon der Schwäne aus Schwanensee mithalten.

Das Russische Nationalballett aus Moskau, das am Sonntagnachmittag mit «Dornröschen» und am Abend mit «Schwanensee» im Burghof zu Gast war, bot opulente Kostümpracht und getanzte Märchenverzauberung – wie das von einer gut geschulten Compagnie aus dem Ballettland Russland wohl auch zu erwarten ist. Tschaikowskys «Dornröschen», eines der Glanzstücke der russischen Ballettkultur aus der zaristischen Ära, kam in einer besonderen Inszenierung für die ganze Familie auf die Bühne: mit einer Märchenerzählerin, die am Bühnenrand auf einem Sitzkissen das Geschehen beobachtet und die einzelnen Szenen anschaulich und gestenreich beschreibt. Marina Beniashvili als Erzählerin wirkt in ihrem orientalischen Kostüm ein bisschen wie die bezaubernde Jeannie, die aus dem Theaternebel wie ein Flaschengeist auftaucht.

Auf der Bühne entfaltet sich in dieser Choreografie, die sich weitgehend am Original von Marius Petipa orientiert, eine aufwändige höfische Pracht in Kostümen und Schlosskulissen. Beim Entree prunken die Majestäten in goldschimmernden Gewändern, alles glänzt und funkelt. Als Fliederfee tanzt Ludmila Titova mit geschmeidigen Bewegungen in einer anspruchsvollen Folge von Pirouetten. Die guten Feen, die sich auch in Solovariationen vorstellen, eine virtuoser als die andere, führen eine technisch tadellos beherrschte Kunst auf Spitze vor. Theaternebel hüllt die Bühne ein, wenn die böse Fee Carabosse ihren Auftritt hat. Mit drohenden Gebärden gibt Vitaly Zabelin diese dämonische Figur, begleitet von zwei Gehilfen mit Tiermasken.

Die nächste Szene spielt 16 Jahre später, beim Geburtstagsfest der Prinzessin Aurora, die von vier Prinzen umworben wird. Svetlana Lisnyak führt sich in der Titelpartie des Dornröschens im Rosenadagio schön ein, steht elegant und ruhig auf Spitze. Die Festszenen mit dem Blumenwalzer zeigen die geschulte Koordination in diesem Corps de Ballet. Theatralischer Höhepunkt ist das Erscheinen der Carabosse im schwarzen Umhang, unter dem sie einen Strauß verborgen hält. Der Stich mit der Nadel lässt Aurora taumeln und zu Boden sinken – auch dieses zu Boden sinken gelingt Svetlana Lisnyak voller Anmut. Wie Musketiere ziehen die vier Prinzen die Degen, und wie von Zauberhand herbeigerufen erscheint die Fliederfee, um den Fluch des ewigen Schlafs abzumildern in einen hundertjährigen Schlaf.

Im nächsten Akt kann Vadim Lolenko als Prinz Desiré mit der nötigen Sprungkraft, Noblesse der Erscheinung und auch Standsicherheit bei den Pas de deux aufwarten. Als sehnsuchtsvolles Traumbild, als märchenhafte Vision, erscheint ihm Aurora, und Svetlana Lisnyak tanzt dies wirklich wie ein Traumgeschöpf aus der Ballettfantasie und Inbegriff romantischer Projektion.

Wenn nach dem Kuss nicht nur die schlafende Prinzessin hinter der Dornenhecke, sondern der ganze Hofstaat erwacht, strahlt die Musik auf. Und es heißt Bühne frei für ein virtuoses Divertissement, bei dem Märchenfiguren wie der Gestiefelte Kater oder Rotkäppchen und der Wolf in Charaktertänzen unterhalten. Die Krönung des Divertissements ist der Hochzeits-Pas de deux des Prinzenpaares. Der große Beifall zeigte, dass dieses Ballettmärchen von der schlafenden Schönheit ungebrochene Faszinationskraft hat.

 

Опубликовано в печатном издании Badischen Zeitung.

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